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Verhaltensregeln

Warum eine solche Seite? Weiß denn nicht jeder, wie man sich benehmen sollte? Leider nein. Ganz gleich, in welchem Land man mit dem Wohnmobil unterwegs ist, welche Plätze man aufsucht oder welche Vorschriften vor Ort gelten, viel zu oft wird man mit Rücksichtslosigkeit, Egoismus, Faulheit und Ignoranz oder ganz einfach schlechten Manieren von unverbesserlichen Campern konfrontiert. Erstaunlicherweise ziehen sich die Unsitten quer durch alle Gesellschaftsschichten, vom Camping-Bus bis zum Luxusliner, vom Öko-Camper bis zum Hightech-Mobil. Was sich in der Gesellschaft breit macht, scheint auch bei den Wohnmobilisten in zunehmendem Maße angekommen zu sein: Jeder ist sich selbst der Nächste.

„Max, du sollst nicht ins Schwimmbecken pinkeln. – Wieso, Papa, machen doch alle. – Ja, aber nicht vom 5-Meter-Brett!“ Das heimliche Entleeren der Toilette im Wald, das unbeobachtete „Vergessen“ des Mülls auf dem Stellplatz, das sehr leise Gurgeln des leicht geöffneten Schmutzwasserventils auf dem Campingplatz – solange es keiner mitkriegt, ist alles erlaubt, scheint bei Vielen die Devise zu sein. Merkwürdig ist, dass man tatsächlich glaubt, solches Verhalten bliebe ohne Folgen. Und das Schlimmste ist, dass das für den Verursacher sogar oft stimmt. Die Folgen gehen dann häufig zu Lasten aller Camper. Wer schon von Schließungen kostenloser Stellplätze wegen unhygienischem oder verwahrlostem Zustand gehört hat, weiß was wir meinen.

Deshalb unsere dringende Bitte: Haltet Euch, wenn Ihr mit dem Wohnmobil unterwegs seid, an ein paar einfache Regeln, damit unsere Urlaubsform auch in Zukunft das bietet, was wir alle suchen: neue Orte und Menschen kennenlernen, die Natur genießen, Entspannung und Erholung. Das wird dauerhaft nur funktionieren, wenn wir Wohnmobilisten gut gelitten sind und uns nicht der Ruf voraushallt: „Hilfe, schließt Türen und Fenster, das fahrende Volk rückt an!“

Hier nun ein paar goldene Regeln, quasi ein kleiner „Wohnmobil-Knigge“.

Alles, was Ihr an Euren Urlaubsplatz mitgebracht habt, nehmt doch bitte wieder mit oder entsorgt es an den dafür vorgesehenen (!) Stellen. Fehlen entsprechende Entsorgungseinrichtungen, z.B. für die Toiletten-Kassette oder das Grauwasser, entsorgt bitte nichts in der Natur, sondern wartet, bis sich auf Eurer weiteren Tour eine Gelegenheit findet! Abgesehen von möglichen saftigen Bußgeldern sorgt wildes Entsorgen immer wieder für die oben beschriebenen Folgen. Auch wenn Ihr davon nicht unmittelbar betroffen seid, denkt an andere Erholungssuchende und zukünftige Nutzer des Platzes.

Verlasst Euren Stellplatz immer mindestens so, wie Ihr ihn vorgefunden habt. Wer der Wohnmobil-Gemeinschaft einen Gefallen tun will, kann, trotz verständlichem Ärger, auch mal den vom Vorgänger „vergessenen“ Müllbeutel mit wegwerfen, da stirbt man nicht von.

Achtet bitte besonders beim Entleeren der Fäkalien-Kassette auf Sauberkeit und Hygiene! Der Frischwasserschlauch dient NICHT (!) zum Ausspülen der Kassette. Ein paar winzige Spritzer genügen und der Schlauch ist voller Koli- oder anderer Bakterien. Das ist GESUNDHEITSGEFÄHRDEND! Wer so etwas macht, handelt nicht fahrlässig, sondern mit Vorsatz, weil er Erkrankungen Anderer billigend in Kauf nimmt.

Behandelt Stellplatznachbarn immer mindestens so, wie Ihr auch selbst behandelt werden möchtet. OK, wenn Du selbst ein einsilbiger Griesgram bist, wirst Du nicht viel Freude an Deinem Nachbarn haben. Vielleicht springst Du ja gerade im Urlaub mal mit einem freundlichen „Hallo Nachbar“ oder wenigsten „Guten Tag“ über Deinen Schatten.

Auf Campingplätzen gibt es fest umrissene Parzellen, in freier Natur und auf Stellplätzen seltener. Wer dort mit Zäunen, Gittern oder selbst mit Bändern sein Areal absteckt, muss sich über grimmige Blicke der Nachbarn nicht wundern. Ebenso ist das Reservieren, ganz gleich womit oder wie (Teppiche, Stühle etc.), unerwünscht, bei Stellplätzen für maximal eine Übernachtung (und das sind die meisten) ist das ohnehin i.d.R. verboten. Wer Aufenthalte von mehr als einer Nacht plant, wo er also auch zwischendurch mal wegfahren will, ohne dass ein anderer den Platz belegt, der suche sich bitte einen Campingplatz oder einen kostenpflichtigen bewirtschafteten Stellplatz mit Reservierungsmöglichkeit.

Haltet auf Stellplätzen ausreichend Abstand zum Nachbar-Wohnmobil. Wie der Mensch auch, so hat ein Wohnmobil quasi eine intime Zone, die zumindest ein problemloses Ein- und Aussteigen ermöglichen muss. Faustregel: Mindestens etwa eine Fahrzeugbreite, bei kleineren Camping-Fahrzeugen eher etwas mehr. Anders herum sollte der Abstand aber auch nicht zu groß sein. Haltet Euch an vorgegebene Markierungen, wenn diese vorhanden sind. Manche Zeitgenossen schaffen es durch ungeschicktes oder egoistisches Abstellen (z.B. quer statt wie vorgegeben längs), einen für 10 Mobile ausgelegten Stellplatz nur noch für 6 oder 7 Fahrzeuge nutzbar zu machen. Dass Nachzügler dann stinksauer sind, müssen wir wohl nicht erwähnen.

Ihr liebt Musik? Am liebsten Heavy-Metal, zusammen mit der Clique, sehr laut und bis nachts um 1.00 Uhr? Und Ihr wundert Euch, dass Ihr selten freundlich gegrüßt werdet? Müsst Ihr nicht, das geht ganz automatisch, Ihr wisst was wir meinen. Was auf Camping-Plätzen meist vorgeschrieben ist, sollte auch unter Campern auf Stellplätzen gelten: Gemäßigte Lautstärke, Störungen der Nachbarn vermeiden und ab 22.00 Uhr Flüsterton oder komplette Stille. Das gilt übrigens auch für Stromgeneratoren! Dann klappt´s auch mit dem Begrüßt-werden.

Ihr liebt keine Musik, aber dafür Eure zwei Schäferhunde umso mehr? Und Ihr werdet überhaupt nicht gegrüßt, weil Ihr keinem Menschen begegnet? Dann solltet Ihr vielleicht bedenken, dass die Angst vor Hunden weit verbreitet ist, auch wenn Ihr selbst das nicht versteht (… die sind doch sooo lieb…). Was Ihr wisst, können Fremde Euren Hunden nicht ansehen, nämlich ob es sich um wohlerzogene Streichel-Exemplare oder launische Beiß-Maschinen handelt. Unsere dringende Bitte: Hunde immer anleinen, wenn Menschen in der Nähe sind. Und dass die Hinterlassenschaften des Lieblings nicht als „Tretminen“ zwischen oder neben die Wohnmobile gehören, versteht sich, denken wir, von selbst.

„Schau mal, der kriegt das nicht hin, ich lach mich schief…“. Es gibt eine gute alte Tradition, erfahrene Wohnmobil-Urlauber kennen sie: Camper helfen sich untereinander. Das ist natürlich kein Gesetz und Ihr dürft Euch ohne Strafzettel darüber hinwegsetzen. Wundert Euch dann aber bitte nicht, wenn später keiner bereit ist, Euch ein paar Taschenlampenbatterien zu borgen, weil Eure gerade leer und die Geschäfte schon geschlossen sind. Ja, gerade der Individualismus treibt viele zu unserer Urlaubsform, der hat aber ganz gewiss und berechtigterweise auch seine Grenzen.

Haltet Euch immer und überall an die geltenden Vorschriften und Bestimmungen! Achtet auf Schilder oder Hinweise vor Ort und macht Euch, wenn möglich, schon vorab mit den örtlichen Gegebenheiten vertraut. Selbst wenn manches unverständlich oder unsinnig erscheint, die meisten solcher Regeln sind nicht zum Spaß oder um Euch zu ärgern aufgestellt worden. Unser Zusammenleben, auch mit dem Wohnmobil, braucht nun mal „Leitplanken“, an die sich alle halten. Wer sie durchbricht, tut das fast immer zu Lasten anderer.

Die Worte „Danke“ und „Entschuldigung“ sollten zum festen und gerne benutzten Bestandteil unseres Wortschatzes gehören. Sie können so manches dunkle Gesicht ein wenig aufhellen, probiert´s aus.