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Innen Reinigung Pflege (ZB)

Spezielle Wohnmobil Innen Reinigung und Pflege

Die Überschrift legt eine Frage bereits nahe: Was ist eigentlich bei einem Wohnmobil-Innenraum so speziell, dass man sich damit gesondert beschäftigen sollte? Wir möchten gleich zu Anfang „den Ball flach halten“: Nicht alles, was als Spezielreiniger oder -pflegeprodukt für Reisemobile angeboten wird, ist letztlich auch wirklich erforderlich oder nützlich. Ein „Spezial-Reisemobil-Küchenoberflächenreiniger“ lässt sich natürlich deutlich teurer an den Mann oder die Frau bringen als ein schnöder Allzweckreiniger. Deshalb gleich hier der erste Tipp.

Für alle Oberflächen und Materialien, die mit den heimischen identisch sind, könnt Ihr bedenkenlos auch die Mittel verwenden, die Ihr zuhause für die Reinigung und Pflege benutzt.

Schauen wir also mal genau hin: Küchenarbeitsplatten oder Edelstahlspülen, Spiegel oder Kunststoffböden, Metallgriffe oder Velourpolster, Glasvitrinen oder Teppichböden – die Liste der Dinge, die im Wohnmobil nicht anders zu behandeln sind als zuhause auch, ist recht lang. Geht also einfach mal mit offenen Augen durch Euer Reisegefährt und überlegt, ob in vielen Fällen nicht zunächst einmal die Mittel zur Anwendung kommen können, die Ihr ohnehin schon im heimischen Reinigungs- und Pflegeportfolio findet.

Wer Reinigungs- und Pflegemittel auch unterwegs, z.B. bei längeren Fahrten, mitführen will, sollte die benötigten Mengen allein schon aus Gewichtsgründen in kleinere Flaschen oder Behälter umfüllen. Diese findet man problemlos und in großer Vielfalt z.B. im Medizin- oder Kosmetikbereich.

Unterschiede Wohnmobil – Zuhause

Nun – ganz so einfach, wie oben beschrieben, ist es beim Reismobil dann doch nicht. Gelegentlich reicht eben nicht ein einfacher Blick auf die Innenausstattung des vierrädrigen Hotelzimmers.

Um falsches Handling und mögliche Schäden zu vermeiden, lohnt es sich, nein, wir raten sogar dringend dazu, an der ein oder anderen Stelle doch einmal genauer hinzusehen. Warum?

Wohnmobile stellen im Hinblick auf die Nutzung und alltägliche Pflege und Reinigung in vielen Bereichen ganz andere Anforderungen an die verwendeten Materialien und den Umgang damit, als wir das aus den eigenen vier Wänden kennen. Nehmen wir drei einfache Begriffe als Beispiele: Gewicht, Bruch- und Verwindungsfestigkeit und Temperaturtoleranz.

Ganz simple Frage: Habt Ihr Euch schon einmal Gedanken darüber gemacht, wieviel Euer heimisches Keramik-Waschbecken wiegt oder ob es mit starkem Rütteln oder Temperaturen unter -10 Grad klarkommt? Natürlich nicht, wer macht das schon. Aber genau solche Überlegungen (und noch etliche mehr) nötigen die Hersteller von Campingfahrzeugen, im Bezug auf die Ausstattung ganz neue und andere Wege zu gehen, als wir das z.B. aus der heimischen Küche oder dem Bad zuhause gewohnt sind. Kommen wir also nun zu den fast überall anzutreffenden Unterschieden, wenn es um Materialien und Oberflächen im Wohnmobil geht.

Holz – Metall – Glas – Stein – Keramik

Der metallisch anmutende Wasserhahn besteht fast vollständig aus Kunststoff und einem Hauch von Chrom, die glanzlackierte Küchenfront ist in Wirklichkeit mit einer dünnen PVC-Folie bezogen, die schillernde Glasvitrine besteht aus simplem Acryl und die edlen Sumpfeiche-Oberschränke haben tatsächlich nur eine dünne Dekorfolie aus Papier…

Achtung: Das haben wir uns nicht ausgedacht, um Euch zu verunsichern, das ist handfeste Realität bei den meisten aktuellen Reisemobilen!

Wer nun der „Marmor-Arbeitsplatte“ mit Scheuermilch, der „rustikalen Holzfront“ mit Möbelpolitur oder dem „Keramik-Waschbecken“ mit einem scharfen Badreiniger zuleibe rückt, wird sehr wahrscheinlich böse oder im schlimmsten Fall sogar irreparable Überraschungen erleben. Versteht uns bitte nicht falsch: Wir wollen hier keine Wohnmobilhersteller wegen mangelnder Qualität brandmarken. Wie oben schon erwähnt, müssen Materialien in einem Reisemobil in vielfältiger Weise völlig andere oder zusätzliche Kriterien erfüllen, als wir das von daheim gewohnt sind. Und das insbesondere in Wohnmobilen der unteren Gewichtsklassen bis 3,5 Tonnen. Bei den rollenden Eigenheimen ohne Gewichtsbeschränkungen sieht das meistens schon deutlich anders aus.

Gewicht sparen, und darum geht es in den meisten Fällen, geht fast immer mit Materialien einher, die einer völlig anderen Reinigung und Pflege bedürfen, als wir das gewohnt sind. Aber wie lässt sich herausfinden, worum es sich bei diesen Pflegeobjekten handelt? Der erste Weg ist immer: Fragt Euren Händler oder ggfs. direkt beim Hersteller, worum es sich handelt. Wer Glück hat, erhält auf diese Weise sogar Hinweise, welche Pflege- oder Reinigungsart am geeignetsten ist. Ist auf diesem Weg nicht zu ermitteln, worum es sich handelt, ist Eigeninitiative gefordert, z.B. wenn es sich um ein Gebrauchtfahrzeug handelt.

Hier ein wenig klopfen, dort ein etwas genauerer Blick, gelegentlich auch mal fühlen, drücken, reiben, schieben oder wackeln, ja sogar riechen (z.B. Leder oder Kunstleder) kann hier hilfreich sein. In vielen Fällen werdet Ihr dennoch nicht umhin kommen, ein wenig herumzuprobieren. Deshalb zwei Tipps:

Wenn Ihr nicht genau wisst, wie ein bestimmtes Objekt zu reinigen ist, beginnt immer mit den mildesten Mitteln, die Ihr zur Hand habt, z.B. einer lauwarmen Lauge mit Neutralseife. Je nach Ergebnis könnt Ihr dann die Reinigungszusätze steigern.

Bevor Ihr Euch sofort auf störende Flecken oder Verunreinigungen stürzt, sucht zunächst eine gleichartige Stelle, die nicht unmittelbar sichtbar ist, z.B. bei Polstern erst einmal eine versteckte Falte, bei „Holz“-Oberflächen zunächst eine unauffällige Stirnseite etc.. So könnt Ihr testen, wie weit Ihr beim Einsatz von Reinigungsmitteln gehen könnt, ohne gleich Schäden zu verursachen, die sofort ins Auge fallen.

Am Schluss aller Reinigungs- oder Pflegeversuche bleibt eine wichtige Überlegung, die wir einmal etwas salopp formulieren wollen: Was nützen Euch die durch Hausmittelchen gesparten fünf oder zehn Euro gegenüber Spezialreinigern oder -pflegemitteln, wenn Ihr damit am Ende keine zufriedenstellenden Ergebnisse erzielt oder gar Teile Eures Wohnmobils verschandelt oder zerstört? Entscheidet bei dieser schon fast philosophischen Frage (wenn man sich z.B. in diversen Wohnmobil-Foren umsieht) also bitte selbst, welche Mittel Ihr einsetzt, wieviel Euch das kosten darf und wieviel Risiko Ihr einzugehen bereit seid.

Alles sauber und gepflegt? Naja, fast…

Alles, was wir bisher besprochen haben, bezieht sich auf das, was einem beim täglichen Umgang mit dem Reisemobil im Innenraum zwangsläufig ins Auge fällt. Aber – anders als zuhause gibt es bei unserem motorisierten Reisegefährten viele versteckte Teile, die durchaus wichtiger sind als ein blanker Spiegel oder eine piksaubere Spüle. Wenden wir uns also abschließend den zwar lästigen, aber sehr notwendigen Reinigungs- und Pflegefällen zu.

Beim Begriff „versteckt“ denken wir hauptsächlich an technische Einbauten. Wichtigster und leider auch aufwändigster Teilbereich ist erst einmal die Wasseranlage. Neben Frisch- und Abwassertank sind hier Leitungen und Schläuche, Armaturen, Toilette und Fäkaltank zu beachten. Einzelheiten hierzu findet Ihr u.a. auf unseren Seiten >Know-How >Technisches und >Pflege. Natürlich kursieren auch hierzu speziell in Wohnmobil-Foren hunderte von „Geheimtipps“, wie man mit Hausmittelchen Geld sparen kann. Wir möchten die Entscheidung Euch überlassen, ob Ihr diese Kniffe nutzt oder doch lieber speziellen Markenartikeln vertraut. Die bekanntesten Anbieter sind unten aufgelistet.

Reinigungs- und Pflegegeräte

Neben den Reinigungs- und Pflegemitteln, die in irgendeiner Form wohl von fast jedem Wohnmobilbesitzer genutzt werden, gibt es zahlreiche mechanische oder elektrische Helfer, die Reinigungsarbeiten entweder effektiver oder einfacher (oder überhaupt erst möglich) machen. Von Handfeger, Wischtuch, Bürste oder Schwamm bis hin zu Staubsaugern,  Dampfreinigern und ähnlichen Dingen findet Ihr eine breite Palette. Auch hier unser Hinweis: Vieles, was an „Spezial-Wohnmobil-Reinigungs-Utensilien“ angeboten wird, lässt sich oft für deutlich geringere Kosten im Haushalts- oder Kfz-Zubehörhandel erwerben.

Zum Schluss noch ein gerne und oft übersehener Aspekt, der zwar nichts mit Reinigung, wohl aber mit Pflege zu tun hat: Lüften. Sowohl ein Zuviel an Feuchtigkeit als immer wiederkehrende Gerüche, z.B. beim Kochen oder in der Toilette, können einem Wohnmobil mit den Jahren ordentlich zusetzen. Dabei sind es noch nicht einmal die möglicherweise dramtischen Folgen wie Fäulniss im Aufbau oder Schimmelbildung hinter den Schränken, auf die wir hinweisen möchten (mehr dazu an vielen anderen Stellen unserer Website). Nein, gerade wenn man sein mobiles Heim nach Jahren einmal gebraucht veräußern möchte, kann ein abgestandener oder muffiger Geruch ein echtes Hindernis darstellen. Beulen, Kratzer, Risse, Vieles lässt sich oft mit angemessenem Reparatur- oder Verschönerungsaufwand wieder richten. Hat sich jedoch erstmal der „Duft“ z.B. von Haustieren oder Zigaretten festgesetzt, ist er nur mit erheblichem Aufwand (wenn überhaupt) zu entfernen. Ein kleiner Duftfrischer wird die Suche nach einem Gebrauchtmobilkäufer dann wohl kaum noch erleichtern.

Denkt also dran: Lüften, wann immer es geht. Bei längeren Standzeiten für gute Luftbewegung sorgen, d.h. alle Türen offen lassen (auch von Schränken oder Kühlschränken), Polster luftig hochstellen, geruchsbindende Teile wie Kissen, Decken, Bettwäsche etc. möglichst für die Standzeit luftig auslagern. Und – Fahrzeuge beim längeren Abstellen immer vor der Standzeit reinigen, damit sich eventuelle Gerüche erst gar nicht festsetzen können. Und, da wir hier in der Rubrik Zubehör sind, ein letzter Tipp:

Luftentfeuchter (z.B. auf Silica-Gel-Basis) kosten nur ein paar Euro und helfen recht zuverlässig, Feuchtigkeit aus dem Reisemobil-Innenraum zu binden und damit das Entstehen von Gerüchen zu vermeiden.

Weitere Seiten in dieser Rubrik: Fahrzeug Reinigung / Pflege; Aufbau Reinigung / Pflege

Nachfolgend findet Ihr Links zu den Internetseiten der aktuell bekanntesten Hersteller/Anbieter aus dieser Rubrik in alphabetischer Reihenfolge:

Berger    ✘ Cleanofant    ✘ Dr. Keddo    ✘ Eddy     ✘ Mellerud   
Kärcher   ✘ Multiman    ✘ Quixx    ✘ WM Aquatec    ✘ Yachticon

WICHTIG: Die aufgeführten Links stellen keinerlei Empfehlung oder Bewertung dar. Es gibt noch weitere Hersteller/Anbieter. Mitbewerber, die an dieser Stelle ebenfalls gerne genannt werden möchten, mögen sich bitte formlos über unsere > Kontaktseite bei uns melden. Vielen Dank!