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Notebook / Tablet

Ein Notebook oder Tablet im Reisemobil? Braucht man das wirklich? Reicht nicht auch ein Smartphone? Oder nur ein einfaches Handy? Und wenn schon so ein großes Gerät, genügt da ein durchschnittliches Büromodell? Oder wäre ein spezielles Outdoor-Gerät ratsam?

Alles berechtigte Fragen. Versuchen wir also, ein paar vernünftige Antworten darauf zu finden, die uns im Reisemobil-Alltag weiterhelfen.

Nutzung im Reisemobil

Die Bandbreite der Nutzung elektronischer Geräte dürfte unter Wohnmobilisten genauso groß sein, wie im normalen Alltag auch. Der eingefleischte Elektronik-Hasser hat vielleicht gerade mal ein Handy, um in Kontakt mit Familie oder Freunden zu bleiben. Alles andere wird „analog“ erledigt. Der technikaffine Business-Mensch, der auch unterwegs im Reisemobil seine Büroarbeiten erledigen will (oder muss), wird über eine derartige Einstellung nur den Kopf schütteln. Ihr seht schon gleich zu Anfang: jeder muss sein eigenes Maß finden, pauschale Betrachtungen helfen hier nicht weiter.

Aber was ist nun wirklich sinnvoll? Betrachten wir hierzu einfach mal einen durchschnittlichen Reisemobil-Urlauber, wie er, mit Abweichungen zu mehr oder weniger Technik, wohl am häufigsten anzutreffen ist.

Ein erster Gedanke: Wer ein Tablet oder Notebook nicht wirklich zwingend braucht, sollte auch keines mit in den Urlaub nehmen. Für eine bloße nette Spielerei ist es zu teuer, wiegt zu viel, versperrt zu viel Platz und verbraucht zu viel Strom. Wer keine Schwierigkeiten mit kleinen Displays und bisweilen kniffliger Bedienung hat, ist mit einem vernünftig ausgestatteten Smartphone durchaus gut bedient. Und bereits hier variieren die Größen ja deutlich.

Wer auf der anderen Seite auch im Reisemobil neben dem Urlaub beruflich tätig sein will, wer viel zu schreiben hat, wer für große Bilder und Grafiken ein vernünftig dimensioniertes Display benötigt oder einfach nur aus ergonomischen Gründen eine vollwertige Tastatur nebst Maus und einen großen Bildschirm benötigt, für den sind Tablet oder Notebook natürlich die erste Wahl. Und hier wird schon klar: ein großer Vorsprung an Leistung oder technischen Möglichkeiten gegenüber einem leistungsfähigen Smartphone steht hier gar nicht so sehr im Vordergrund.

Notebook, Tablet, Convertible

Wer sich nun für eine größere Variante entscheiden hat, dem stehen zwei, nein eigentlich drei Möglichkeiten zur Verfügung: das Tablet, das Notebook (auch als Laptop oder in kleiner Ausführung manchmal als Netbook bezeichnet) oder ein sogenanntes Convertible/Detachable. Letzteres ist eine Hybrid-Lösung, bei der Tastatur und Display gedreht, geklappt, geschoben oder ganz voneinander getrennt werden können – also quasi ein Tablet mit angedockter Tastatur. Und all das gibt es natürlich in den verschiedensten Größen und Ausführungen.

Ihr ahnt sicher schon, dass wir an dieser Stelle nicht mit tollen Ratschlägen um die Ecke kommen wollen. Die Zahl der Kombinationen aus Anforderungen Eurerseits sowie der Auswahl an Geräten andererseits ist derart unüberschaubar, dass die Qual der Wahl nun leider ganz bei Euch liegt.

Und auf noch etwas möchten wir verzichten: eine endlose Beschreibung aller verschiedenen technischen Möglichkeiten und Ausstattungen dieser Geräte. Wer sich tatsächlich näher damit beschäftigen möchte, findet ausreichend Informationen im Netz. Stattdessen wollen wir uns ein paar für den Reisemobil-Alltag wichtige Aspekte ansehen.

Was soll das Gerät können oder bieten?

Fangen wir mit der Stromversorgung an. Natürlich muss so ein Gerät immer wieder geladen werden, auch wenn gerade keine 230V zur Verfügung stehen. Erstes Kriterium: es muss ein 12V-Ladegerät anschließbar sein, oft als Kfz-Adapter oder Kfz-Lader bezeichnet. Ist so etwas nicht erhältlich, beschränkt sich der Betrieb auf Landstrom z.B. auf dem Campingplatz oder aus einem Wechselrichter.

Bleiben wir gleich bei der Energieversorgung: zu schwach dimensionierte Akkus können einem den Notebook- oder Tablet-Spaß schnell verleiden. Achtet also auf ausreichend Akku-Power, wenn Ihr nicht den halben Urlaub mit Warten aufs Vollladen verbringen wollt. Nächster Punkt: Gewicht (beim Reisemobil von Bedeutung). Ein massives Gehäuse ist robust, ein großer Akku hält lange, aber beides geht auf die Kilos. Ihr merkt, wie überall beim Wohnmobil-Urlaub gilt es auch hier, einen vernünftigen Kompromiss zu finden.

Ein weiterer wichtiger Punkt: Verbindung und Austausch mit anderen Geräten. Wie kommt mein MP4-Film auf den Fernseher? Kann ich gleichzeitig eine Maus, einen USB-Stick und einen Backup-Speicher anschließen? Wie komme ich ins Internet? WLAN, Bluetooth und ausreichend USB-Anschlüsse sollten je nach Nutzungsart vorhanden sein. Ggfs. können auch noch HDMI, Webcam, Cardreader, Fotofunktion etc. interessant sein – denkt Eure Urlaubsszenarien mal selbst durch. Mehr zum Thema Online-Zugang findet Ihr auf unserer Seite > Internet.

Qualität und Preis

Auch hier solltet Ihr überlegen, wo und wie Ihr Euer Gerät einsetzen wollt. „Noch mal schnell die Route für den nächsten Tag planen, Mails und Wetter checken, das Reisetagebuch von gestern vervollständigen, das mache ich bei dem schönen Wetter doch lieber draußen unter der Markise, statt in dem abgedunkelten Mobil zu sitzen“ – eigentlich kein Problem, wäre da nicht das lichtschwache und spiegelnde Display. Gut, natürlich gibt es elektronische Kraftzwerge, sogar speziell für die Outdoor-Nutzung. Diese sogenannten Rugged-Modelle, die ursprünglich für Polizei, Feuerwehr oder Rettungsdienste entwickelt wurden, haben genug Power für stundenlangen Einsatz, da wackelt kein Scharnier, da spiegelt nichts, einen Sturz aus beachtlicher Höhe stecken sie weg, als wär nichts gewesen und selbst in strömendem Regen tun sie klaglos ihren Dienst. Aber – solche Qualität hat natürlich Ihren Preis.

Eine gute Balance zwischen eigenen Anforderungen, reisemobiltauglicher Qualität, alltagstauglicher Ausstattung, sinnvollen Funtionen, ausreichenden Anschlüssen und letztlich einem angemessenen Preis zu finden, das fällt sicher nicht immer leicht.

Wir sind mit einem soliden Business-Netbook im mittleren Preissegment in den letzten Jahren immer gut zurecht gekommen. Etwas in dieser Art dürfte für die meisten Reisemobilisten auch durchaus genügen. Aber bitte – wer über genügend Geld, Platz und Gewichtsreserven verfügt, darf natürlich gerne auch mal Richtung Oberklasse blinzeln – jeder, wie er mag.