Ein Thema, das Eigentümer und Mieter eindeutig trennt:
Wohnmobil Wartung und Pflege
Während Miet-Liebhaber sich nur während der Mietdauer um eine pflegliche Behandlung des mobilen Heims bemühen müssen, stehen für den Besitzer eines Camping-Fahrzeugs über das Jahr etliche Termine und Arbeiten auf der Agenda, will man nicht nach ein paar Jahren einen beklagenswerten Zustand in Kauf nehmen.
Vorgeschriebene Wartungsarbeiten
Einige Arbeiten stehen dabei gar nicht erst im Ermessen des Wohnmobilisten, da sie der Gesetzgeber aus Sicherheitsgründen zwingend vorschreibt. Da wäre z.B. die vom PKW bekannte Hauptuntersuchung, im Volksmund auch als TÜV-Termin geläufig. Dieser Check bezüglich der Verkehrssicherheit und Umweltverträglichkeit (Abgas-Untersuchung) des Fahrzeugs fällt üblicherweise alle zwei Jahre an, nach den ersten sechs Jahren bei Kfz über 3,5 Tonnen sogar jährlich.
Ein weiterer wichtiger Prüftermin ist beim Reisemobil die ebenfalls alle zwei Jahre empfohlene Überprüfung der Gas-Anlage. Hier wird nachgeschaut, ob die Anlage dicht und vollständig funktionsfähig ist – eine Arbeit, die wir gerne in Anspruch nehmen und bezahlen, dient sie doch nicht zuletzt unserer eigenen Sicherheit.
Da bei den Prüfstellen, die die Kfz-Hauptuntersuchung vornehmen, also z.B. TÜV, DEKRA etc., auch Sachverständige für die Gas-Prüfung zugegen sind, solltet Ihr die beiden Untersuchungen zusammen auf einen Termin legen. Das spart eine zusätzliche Fahrt und einen weiteren Termin im Kalender.
Dichtigkeitsprüfung
Ein wichtiger, wenn auch nicht gesetzlich vorgeschriebener Termin, ist die Dichtigkeitsprüfung. Diese sollten sich besonders die Besitzer von Neufahrzeugen oder jungen gebrauchten Reisemobilen in den Kalender eintragen, weil die jährliche Durchführung fast immer Voraussetzung für die Gewährung einer Dichtigkeitsgarantie ist. Aber auch für ältere Fahrzeuge ist die Prüfung durchaus sinnvoll, wer will schon gerne mit späteren Feuchtigkeitsschäden konfrontiert werden. Wenn man diese bemerkt, ist es für eine Reparatur meistens schon zu spät, diese Vorsorge kann im Zweifel also erhebliche Kosten sparen.
Verkehrssicherheit, Umweltverträglichkeit, Sicherheit der Gas-Anlage und Dichtigkeit des Aufbaus – damit sind die vier wichtigsten Kapitel rund um Euer Reisemobil abgedeckt. Noch genügend Öl vorhanden, Scheibenwaschanlage und Heizung in Ordnung, Kühlwasser und Luftfilter noch OK? Derartige Prüfungen sind in der Hauptuntersuchung nicht enthalten, aber dennoch sinnvoll, wenn man kleine oder sogar große Pannen vermeiden will.
Hier bietet sich die Inspektion an, die bei Neufahrzeugen vom Hersteller wegen der Garantie bzw. Gewähleistung fast immer vorgeschrieben ist, manchmal sogar, wo diese Wartungen durchzuführen sind (die sogenannte Werkstattbindung). Nach Ende der Garantiezeit lassen sich sicher auch andere Werkstätten finden, die solche Kontrollen zuverlässig durchführen und erkannte Fehler fachmännisch beheben können. Oft spart man da einiges an Kosten.
Umfang und Intervalle der Inspektionen erfahrt Ihr bei Eurem Händler. Wenn der nett ist, könnt Ihr dort auch eine Liste der durchzuführenden Kontrollen und Arbeiten erhalten, wenn diese nicht ohnehin in den Fahrzeugpapieren bzw. im Wartungsheft zu finden ist. Die Liste gibt gute Anhaltspunkte, worauf man auch selbst zwischen den Inspektionen besonderes Augenmerk haben sollte. Und denkt daran, Euch jede Inspektion schriftlich bestätigen zu lassen (Inspektionsnachweis), das gibt deutliche Pluspunkte bei einem eventuellen späteren Verkauf („scheckheftgepflegt“).
Womit wir schon bei den Arbeiten wären, die Ihr aus Gründen der Sicherheit, der Gebrauchsfähigkeit, des Werterhalts und nicht zuletzt zur Vermeidung von Pannen selbst in Angriff nehmen solltet. Dabei verweisen wir zunächst auf unsere beiden Seiten > Frühjahrs-Check und > Winter-Check. Dort werden viele Dinge beschrieben, die Euch und Eurem Reisemobil gut tun und womit Ihr bereits den größten Teil der zu empfehlenden Kontrollen und Arbeiten zumindest zweimal im Jahr abgedeckt hättet.
Und – gerade auch Dichtungen von Fenstern, Türen, Klappen, Dachluken, Armaturen und der Toilette verrichten deutlich länger ihren Dienst, wenn man ihnen von Zeit zu Zeit etwas Aufmerksamkeit und Pflege, z.B. mit Talkum, Vaseline, Silikon oder speziellen Pflegemitteln aus dem Zubehörhandel, zukommen lässt.
Empfohlene Kontrollen
Darüber hinaus noch ein paar Hinweise, die Eure Reisemobil-Urlaube durchaus noch entspannter machen können. Die regelmäßige Kontrolle der Flüssigkeiten im Fahrzeug wie Öl, Kühlwasser, Wasser der Scheibenreinigungsanlage etc. sollte ebenso wie die Kontrolle des Reifenluftdrucks zu den Selbstverständlichkeiten gehören, die man am besten bei jedem Tanken prüft, genauso wie auch eine kurze Außen-Sichtkontrolle vor jeder Abfahrt. Warum letzteres?
Gerade bei großen Fahrzeugen ist die Sichtkontrolle sehr zu empfehlen. Die Macke ganz oben im Alkoven, die Euch ein LKW dort unbemerkt hinterlassen hat, entdeckt Ihr sonst möglicherweise erst nach Wochen oder Monaten bei der nächsten Fahrzeugwäsche. Da kann es für eine Schadensmeldung, Spurensicherung und Ursachenermittlung möglicherweise schon zu spät sein.
Pflege / Waschen
Wo wir gerade bei der Fahrzeugwäsche sind: Diese ist wie beim PKW nur an dafür genehmigten Stellen zulässig. Bedingt durch die Fahrzeuggröße fällt die PKW-Waschanlage als Möglichkeit weg und auch die dort oft angebotenen Waschplätze sind meist zu klein. Die einfachste und beste, wenn auch wohl teuerste Lösung ist eine LKW- oder Bus-Waschanlage. Diese findet Ihr in Branchenverzeichnissen, die es in Papierform oder im Internet gibt.
Vielleicht habt Ihr auch schon einmal die hässlichen Regenstreifen gesehen, die die Seiten und Hecks von vielen Reisemobilen verunstalten. Achtet darauf, diese immer möglichst zeitnah zu entfernen. Ansonsten kann es je nach Art der Lackierung oder des GFK vorkommen, dass die Streifen nicht mehr restlos oder nur noch mit Spezialreinigern zu entfernen sind.
Werterhalt
Wer seinem Reisemobil etwas Gutes tun will, sollte ihm gelegentlich auch eine Politur und/oder eine vernünftige Konservierung zukommen lassen. Das schützt nicht nur vor schneller Wiederverschmutzung, sondern trägt auch nachhaltig zur optischen Werterhaltung des Fahrzeugs bei.
Und mal ehrlich – ein blitzblankes Heim auf vier Rädern trägt doch auch erheblich zu guter Laune bei – oder nicht?
Viele weitere Tipps zur Reisemobil-Pflege, sei es für außen oder für den Innenbereich, findet Ihr auf den verschiedenen > Zubehör-Seiten von Wohnmobil-ABC. Stöbert ruhig mal durch, es gibt viel Gutes, das man seinem Fahrzeug antun kann.
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