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Smartphone / Handy

Straßenatlas, Campingführer, Stellplatzführer, Reiseführer, Sprachführer, Wörterbuch, Taschenkalender, Notizblock, Adressbuch, Romanhefte, Bücher, Rätselhefte, Videokamera, Fotoapparat, Kofferradio, Walkman, DVD-Spieler, Wecker, Taschenrechner, Kompass, Taschenlampe, Wasserwaage, CDs, DVDs – unglaublich, was man in früheren Zeiten so alles ins Reisemobil gepackt hat. Alles, was man eben für die Urlaubsfahrt brauchte – nur kein Telefon. Naja, das kam dann später in Form des „Handys“ auch noch dazu.

Das Smartphone im Wohnmobil - unnötigen Ballast vermeiden

Damit war die Rennerei zur nächsten Telefonzelle, im Ausland auch gerne mal mit einem Sack voller Münzen bewaffnet, vorbei – endlich hatte man mobilen Kontakt zu den Lieben zuhause. Dank der elenden Roaming-Gebühren damals noch ein teures Vergnügen. Und heute?

Reisemobil Smartphone oder Handy?

Roaming-Kosten sind innerhalb der EU inzwischen Schnee von gestern, ein Glück. Wenn aber zwischenzeitlich nicht etwas noch viel Wichtigeres passiert wäre, hätten wir das ganze eingangs erwähnte „Gerümpel“ immer noch in unserer rollenden Behausung. Nein, nicht das Handy war der entscheidende Schritt, sondern dessen Weiterentwicklung zum Smartphone und damit zum Tausendsassa für alle erdenklichen Gelegenheiten im Reisemobil-Urlaub.

Bevor wir nun näher auf einzelne Bereiche der Smartphones eingehen, die unser Reisemobil-Leben erleichtern können, eine kleine Vorbemerkung. Auf dieser Seite wollen wir uns auf Funktionen beschränken, die bereits ohne Internetzugang möglich sind. Alle weiteren Features, die nur im Onlinezustand möglich sind (und unseren kleinen Freund natürlich noch viel weiter aufwerten), findet Ihr auf unserer Seite > Internet. Aber jetzt los, was können die kleinen Zauberkisten?

Das Smartphone im Wohnmobil - die Musikmaschine

Das Smartphone – die Musikmaschine

Mit dem Thema > Radio und Musik haben wir uns schon an anderer Stelle beschäftigt. Was macht die neuen Handys nun so gut, dass man eine solche Überschrift für diesen Abschnitt wählt? Zunächst einmal: Wenn man ohnehin ein Smartphone mit sich führt, warum dann noch ein weiteres Gerät mitnehmen, das Musik abspielen kann? Ein Grund wäre höchstens, dass spezielle Musik-Player Eigenschaften oder Funktionen haben, die man beim Smartphone nicht findet. Ganz ehrlich – wir haben uns wirklich Gedanken dazu gemacht, aber uns ist nichts eingefallen. Moderne Handys beherrschen durchweg alles, was auch Spezialgeräte können – und noch mehr.

Gut, sie können keine Cassetten, LPs oder CDs abspielen (hahaha) – aber warum auch. Hochaufgelöste MP3-Dateien (ab etwa 256 kbs) sind von der original WAV-Qualität praktisch nicht mehr zu unterscheiden, Playlists, verschiedene Abspielmodi oder Klangeinstellungen – für die modernen Elektronikzwerge alles kein Problem mehr. Einzige Grenze nach oben ist vielleicht der Speicherplatz, wenn man seine Musiksammlung tatsächlich vor Ort gespeichert haben möchte (statt zu streamen). Und: die eingebauten Lautsprecher sind selbst für ein ganz normales Klangerlebnis natürlich völlig ungeeignet. Da muss schon eine externe (Bluetooth-) Box oder ein ordentlicher Kopf-/Ohrhörer her. Damit kann man dann selbst audiophile Wohnmobilisten mit hohen Ansprüchen zufriedenstellen.

Wer große Musik- und/oder Videosammlungen auf seinem Smartphone speichern möchte, sollte schon beim Gerätekauf darauf achten, ob der eingebaute Speicher sich später ggfs. erweitern lässt (z.B. durch SD-Cards o.ä.), falls das Speichervolumen erschöpft ist. Es soll Hersteller geben, bei denen das nicht möglich ist – Insider wissen, wen wir meinen 😉

Das Smartphone – die Bildermaschine

Ja, bei uns ist es letztes Jahr dann auch passiert. Jahrzehntelang waren wir mit gutem Equipment unterwegs, um tolle Urlaubseindrücke mit nach Hause zu bringen. Für Fotos war stets die üppig ausgelegte Spiegelreflex-Ausrüstung im Reisemobil an Bord, für bewegte Bilder eine entsprechende Videokamera. Dann zeigte uns im letzten Herbst unser Sohn ein paar Fotos und Videos, die er mit seinem neuen Smartphone gemacht hatte – und wir konnten es nicht glauben. Die Qualität war tatsächlich von Profiaufnahmen kaum noch zu unterscheiden.

Reisemobil Smartphone - die Bildermaschine

Dann begannen unsere Überlegungen. Klar, die aktuellen Handy-Flaggschiffe haben durchaus gesalzene Preise. Aber wir haben es gewagt: Die Spiegelreflex-Ausrüstung ist inzwischen bei einer Fotografie-Studentin in guten Händen, für die Videokamera nebst Zubehör fand sich auch ein Käufer. Den Erlös investierten wir dann in ein Top-Handy-Modell und einen Gimbal (für butterweiche Zooms und Schwenks beim Filmen). Ergebnis: Wir haben zumindest nicht draufgezahlt und die neuen Ergebnisse sind durchweg sehr überzeugend. Wir haben den Tausch nicht bereut und darüber hinaus etwas mehr Platz und etwas weniger Gewicht im Reisemobil. Außerdem: Haben wir früher immer drüber nachgedacht, ob man wirklich das ganze Equipment z.B. bei einem Ausflug mitschleppen will, ist das Smartphone bei jeder Gelegenheit dabei und in Sekunden einsatzbereit.  Was will man also mehr?

P.S.: Wenn Ihr uns das mit der super Qualität nicht glaubt:  Nach Reportagen und Dokus werden inzwischen ganze Kinofilme (!) ausschließlich mit dem Smartphone gedreht – kein Scherz! Und das ist nicht nur Trash, schaut selbst: Machen-Handys-die-besseren-Kinofilme?
Das Smartphone im Wohnmobil - die Alltagsmaschine

Das Smartphone – die Alltagsmaschine

Wann stehen wir morgen früh auf, wie lange brauchen die Kartoffeln noch, steht das Reisemobil in der Waage, wo ist ungefähr der ASTRA-Satellit, haben die sich an der Kasse verrechnet, kannst du hier mal kurz leuchten? Fragen über Fragen, die wir alle aus dem Wohnmobil-Alltag kennen, und ein einzelnes Gerät gibt auf alle eine Antwort – das Smartphone. Dieses kleine technische Wunderwerk ist aus unserem Reisemobil-Leben kaum noch wegzudenken.

Ob als Timer oder Wecker, ob als Kompass oder Wasserwaage, ob als Taschenrechner oder -lampe, ja selbst als Rezeptbuch oder Dolmetscher (ja, es liest sogar vor) lassen sich diese kleinen elektronischen Meister einsetzen. Allein bis hierher sollte eigentlich jedem Leser klar geworden sein, wie nützlich und hilfreich solche Geräte sind. Ja, wir kennen auch diejenigen unter Euch, die diese Dinger aufrichtig hassen. Aber doch bestimmt nicht wegen der vielen hier beschriebenen Offline-Funktionen, oder?

​Gut, nun schwelgen wir hier seit geraumer Zeit über all die Vorzüge von Smartphones, gerade wenn es um die Nutzung auf Wohnmobil-Reisen geht. Aber gibt es denn gar keine Nachteile? Doch, zumindest ein Riesennachteil wurde uns bei einem Dänemark-Urlaub schlagartig bewusst, als unser Smartphone plötzlich nicht mehr starten wollte. Bildschirm schwarz, nichts ging mehr. Wie ging nochmal der Hard-Reset? Ohne Tutorial aus dem Netz keine Antwort. Jemanden anrufen und um Hilfe bitten? Ohne Handy? Kein Netz, kein Navi, keine Stellplatzsuche, kein Telefon – eine schiere Katastrophe.
Reisemobil Smartphone - Zweitgerät nicht vergessen

Uns wurde plötzlich sehr nachhaltig klar, wie abhängig man sich von solchen Maschinen machen kann. Was, wenn das Gerät mal verloren geht oder geklaut wird? Wenn es, wie bei uns, plötzlich nicht mehr funktioniert?

Habt Ihr noch ein altes Handy? Wenn nicht, legt Euch ein billiges Gebrauchtes zu, das tut´s auch. Wer ganz sicher gehen will, eines mit Online-Zugangsmöglichkeit. Achtet darauf, dass Eure jetzige SIM-Karte passt, notfalls besorgt einen Adapter. Wir empfehlen jedem Reisemobilisten: Nehmt immer irgendein Zweitgerät mit, denn schlimmstenfalls könnt ihr sonst in einer abgelegenen Gegend noch nicht einmal nach Hilfe telefonieren.

Apropos telefonieren: Wir vergaßen völlig zu erwähnen – ja, telefonieren kann man mit diesen Smartphones natürlich auch… 😉 Und ja, wir haben unser Handy in Dänemark mit Müh und Not wieder zum Leben erwecken können – es gibt halt sehr nette und hilfsbereite Dänen mit Ahnung von Mobiltelefonen, die selbst ein Reisemobil fahren und sogar ein wenig Deutsch sprechen – so trifft man sich halt…