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Aufbau Reinigung Pflege (ZB)

Spezielle Wohnmobil Aufbau Reinigung und Pflege

Abseits der normalen Fahrzeug Reinigung (mehr dazu > hier) verlangt der Aufbau eines Wohnmobils spezielle Beachtung. Gemeint sind hier alle Reisemobilteile, die nicht serienmäßig zum Basisfahrzeug gehören.

Welch ein Glück, dass man alte Materialien wie Riffel- oder Hammerschlag-Bleche heutzutage nur noch bei Wohnmobil-Oldtimern findet. Ältere Semester werden sich noch mit Schrecken an langwierige Prozeduren erinnern, um den Schmutz auch aus den letzten Vertiefungen und Rillen zu bekommen.

Aber auch moderne Fahrzeugaußenflächen sollte man nicht achtlos mit x-beliebigen Mitteln bearbeiten. Für die fachmännische und schadensfreie Reinigung und Pflege jüngerer Reisemobile hält der Fachhandel eine große Anzahl verschiedener (Hils-)mittel bereit.

Wohnmobil Außenreinigung

Wie beim PKW auch, ist gelegentlich eine ordentliche Fahrzeugwäsche angesagt. Das hat zum einen sicherlich optische Gründe, trägt zum anderen aber auch zum Werterhalt und einer langen Lebensdauer bei. Länger anhaftender Schmutz ist mitunter später nur noch mit großem Aufwand oder gar nicht mehr zu entfernen.

Besonders bei aggressiven Anhaftungen, beispielsweise Insekten an der Stirnseite eines Alkovens oder Baumharz auf dem Dach, sollte man mit dem Entfernen nicht allzu lange warten, will man nicht unschöne Dauerschäden riskieren.

Beginnen wir mit der Außenhaut des Aufbaus. Im Gegensatz zum lackierten Blech des Basisfahrzeugs wird hier heutzutage immer mehr glasfaserverstärkter Kunststoff verbaut, abgekürzt GFK. Hinzu kommen Dekore und Schriften, die ebenfalls aus dünnen Kunststoff-Folien bestehen. Achtet daher bei Euren Reinigungs- und Pflegemitteln, sei es die Autowaschlotion, die Politur oder die Versiegelung, auf eine spezielle Eignung für derartige Oberflächen.

Wer einen Freizeit-Skipper in seinem Bekanntenkreis hat, kann sich dort mal erkundigen. Die meisten modernen Freizeit-Boote sind ebenfalls aus GFK gefertigt. Was also dort zum Reinigen taugt, kann man i.d.R. bedenkenlos auch für´s Reisemobil verwenden. Wir selbst nutzen z.B. seit Jahren eine Bootspolitur mit hervorragenden Ergebnissen.

Eigentlich sollte es jeder wissen, wir weisen trotzdem noch einmal darauf hin: Die Fahrzeugwäsche  ist nach der Grundwasserschutzverordnung grundsätzlich nur dort erlaubt, wo der Waschplatz bestimmte Voraussetzungen erfüllt (vom Regenwasser getrennter Kanal, Ölabscheider etc.). Die Anforderungen sind von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich. Auskünfte erteilt das zuständige Ordnungsamt. Verstöße werden in der Regel mit Ordnungsgeldern nicht unter 1.000,00 Euro geahndet. Also, nutzt lieber unseren nächsten Tipp:

Wer beim Reinigen seiner fahrbaren vier Wände nicht selbst Hand anlegen will (oder darf), sollte sich einmal nach LKW-Waschanlagen in der Nähe umsehen, die zum größten Teil auch Angebote für Wohnmobile im Programm haben. Das ist häufig nicht ganz billig (wir zahlen in Wuppertal 30,00 € für eine gründliche Maschinen-/Handwäsche), spart aber jede Menge Arbeit und ggfs. Ärger (s.o.). Und das Ergebnis kann sich meist sehen lassen.

Der Wohnmobil-Feind Nummer 1 – Regenstreifen

Es gibt wohl keinen Reisemobilbesitzer, der sie nicht kennt – die hässlichen grauen bis schwarzen Streifen entlang der Außenwände. Eines gleich vorab: Wer hier sorglos Zeit bis zum Entfernen verstreichen lässt, riskiert später immensen Aufwand oder hohe Kosten für eine Wiederherstellung eines ansehnlichen Zustandes. Diese unansehlichen Begleiterscheinungen jedes Regens sind äußerst hartnäckig. Was also tun?

Zum einen ist wie gesagt Eile beim Entfernen dringend angeraten. Ganz los wird man sie jedoch nie. Je nach Vorbehandlung der Außenhaut und Wetterlage kehren sie mit schöner Regelmäßigkeit mal früher mal später zurück. Ja selbst Besitzer von Hallen oder Carports, wo das rollende Apartment in Ruhezeiten untergebracht ist, bleiben auf Dauer nicht davon verschont. Wirkliche Abhilfe, wenn auch nicht auf alle Ewigkeit, findet Ihr im nächsten Abschnitt.

Wohnmobil Politur und Versiegelung

Emulsionen, Pasten, Sprays, Lotionen, Tücher, Schwämme – in den Laboren der Hersteller werden Tag für Tag neue Formeln und Hilfsmittel entwickelt, und das nicht nur, um die Regenstreifen im Zaum zu halten. Dabei werden zwei Ziele verfolgt: zum einen die Entfernung des unerwünschten Schmutzes, zum anderen aber auch die Vermeidung allzu schneller Neuverschmutzung.

Wachse und Kunststoffe, Micro-Schleifpartikel und Keramik- oder Nano-Teilchen, in den Entwicklungsabteilungen bleibt kaum etwas aus Chemie und Physik unversucht, um der Verschmutzungsplage Herr zu werden. Und das teilweise mit großem Erfolg. Hausmittel, auch wenn sie gelegentlich propagiert werden, helfen hier in der Regel nicht oder nur sehr unzureichend.

Können wir etwas empfehlen? Ja, durchaus. Es gibt tatsächlich gut wirkende Mittel gegen alle möglichen Arten von Problemen, wie z.B. die genannten Regenstreifen. Natürlich hält die Werbung auch nicht immer das, was sie verspricht, aber Ihr solltet Euch durchaus mal bei namhaften Herstellern umsehen. Teilweise geben die sogar eine Erfolgszusage mit Geld-zurück-Garantie, falls die versprochenen Effekte nicht eintreten.

Unsere Erfahrung: Je eher man sich um ein sauberes und gepflegtes Äußeres kümmert, desto geringer sind die Probleme. Eine einmal gründlich gereinigte, polierte und versiegelte Oberfläche verursacht letztlich in der Zukunft deutlich weniger Arbeit und Kosten, als wenn man immer wartet, bis man sich wirklich für den Schmutz schämen muss.

Wer viel Geld, hohe Ansprüche und wenig Zeit hat, kann sich nach Spezialisten umschauen, die die Reinigung, Politur und Versiegelung als professionelle Dienstleistung anbieten. Die wissen in der Regel genau, worauf es ankommt, und geben z.T. sogar eine Garantie auf ihre Arbeiten – kosten aber immer gutes Geld.

Sonderfall: Fenster, Luken und Hauben aus Acrylglas

Bei allen oben beschriebenen Reinigungsarten sollten Fenster und (Dach-)Luken immer außen vor bleiben – die benötigen eine Spezialbehandlung. Sie bestehen fast immer aus Acrylglas, im Volksmund auch als Plexiglas bekannt. Falsch behandelt kann dieses Material für einige Probleme sorgen. Beachtet also nach Möglichkeit folgende Tipps:

Wohnmobil Reinigung Acryfenster

Keine normalen Glasreiniger verwenden
Keine säurehaltigen Reinigungsmittel verwenden
Keine lösungsmittel- oder alkoholhaltigen Reiniger verwenden
Keine Reiniger mit Schleifmitteln verwenden, auch nicht mit mikroskopisch kleinen
Nicht mit Hochdruckreinigern arbeiten
Keine Microfaser-Tücher verwenden (!)
Lauwarmes Wasser und ein wenig Spülmittel sind völlig ausreichend
Fuselfreie Tücher, am besten aus Baumwolle, verwenden (sowohl zum Reinigen als auch zum Trocknen)
Bei starken Verschmutzungen ausschließlich Spezialreiniger für Acryl verwenden
Kratzer und Schlieren ausschließlich mit Spezialpolitur für Acryl behandeln

Ein paar Erklärungen dazu: Setzt man sich über die genannten Ratschläge hinweg, hat man anfangs oft trotzdem sehr gute Reinigungserfolge. Auf lange Sicht wird man das aber immer bereuen. Z.B. reinigen Mittel mit feinen Schleifpartikeln zunächst recht gut. Die zwangsläufig auftretenden mikrofeinen Kratzer werden in der Regel anfangs nicht bemerkt, lassen die Fenster jedoch auf Dauer stumpf und blind werden. Den gleichen unschönen Effekt beobachtet man bei Microfasertüchern.

Wohnmobil Reinigung Acrylhaube

Falsche Inhaltsstoffe bei Reinigern setzen der Acrylstruktur zu und beschleunigen z.T. die Alterung des Materials. Ganz unangenehm wird es, wenn Acryl durch falsche Behandlung zu sehr aushärtet. Dann werden Fenster und Hauben brüchig oder zeigen Risse und Sprünge.

Darüber hinaus können auch Dichtungen oder z.B. Silikonstopfen (gibt es bei allen doppelwandigen Fenstern) in Mitleidenschaft gezogen werden, wenn sie falsch behandelt werden. Poröse, bröckelnde und rissige Fugen sind dann oft die Folgen. Womit wir beim nächsten Thema wären.

Pflege von Dichtungen

Türen, Klappen, Fenster, Dachhauben, Kühlschrank- und Gefrierfachtüren, Toiletten, überall im Wohnmobil findet man Dichtungen (von den technischen Dichtungen wollen wir gar nicht erst reden). Ob Kunststoff, Gummi, Silikon oder ein anderes Dichtmaterial, eines haben sie alle gemeinsam: sie altern und verlieren dabei einerseits immer mehr von ihrer Funktion, zum anderen können Dichtungen irgendwann festkleben oder gar reißen. Soweit solltet Ihr es gar nicht erst kommen lassen, erst recht nicht wenn man weiß:

Wohnmobil Pflege Dichtungen

Die Pflege von Dichtungen ist nicht sehr aufwändig und kann zudem sehr gut mit Hausmitteln erledigt werden. Hier sei zuerst einmal das Talkum-Puder genannt. Nicht ganz leicht zu verarbeiten (staubt), aber sehr kostengünstig und effektiv. Wer es noch günstiger haben möchte: Babypuder soll sich auch ganz hervorragend eignen, wenn man den „Spezis“ unter den WoMo-Campern glauben mag. Graphit-Pulver ließe sich hier ebenso nahtlos einreihen, ist aber in der Anwendung wohl eher eine echte S…erei – wer will schon nach getaner Arbeit schwarz gepudert dastehen…

Ebenso in die Liste gehört Hirschtalg. Wer es lieber flüssig mag, kann zu Glycerin greifen oder zu den Profimitteln auf Silikonbasis. Achtung: Die gelegentlich von „Eingeweihten“ genannte Vaseline ist ungeeignet, da es sich hierbei um ein Kunstprodukt auf Erdölbasis handelt, das im Zweifel eher schadet als nützt.

Bei allen Mitteln gilt: gründlich einarbeiten/einmassieren, ggfs. nach einer halben Stunde nochmal wiederholen, damit sich das Dichtmaterial gut vollsaugen kann. Und – überschüssiges Material am Schluss immer sorgfältig entfernen, denn übersehene Reste ziehen wiederum gerne Schmutz und Staub an, was dann wohl eher kontraproduktiv ist.

Achtet bei allen Dichtungen immer auf Anhaftungen an den abzudichtenden Stellen. Wenn z.B. bei Acrylfenstern erst einmal schwarze Ränder im Dichtungsbereich zu sehen sind, wird es höchste Zeit, etwas zu unternehmen. Außerdem: Hört gut hin! Schmatz- und Schlürfgeräusche deuten meist frühzeitig darauf hin, dass Dichtungen einer Behandlung unterzogen werden müssen.

Festgeklebte Fenster oder Hauben niemals versuchen, mit Gewalt zu lösen. Das hat nicht selten deren Zerstörung zur Folge. Wenn die Dichtung klebt, muss sie höchstwahrscheinlich ohnehin ausgetauscht werden. Also versucht mit einem Messer oder einem anderen scharfen Gegenstand, das Problem zu lösen, ohne dabei Fenster oder Hauben zu beschädigenDichtungen sind deutlich billiger, als neue Acrylglaseinbauten vorzunehmen.

Reinigung von Dach und Unterboden

Aus den Augen, aus dem Sinn – tatsächlich fristen Dach und Boden eines Reisemobils oft ein Schattendasein, da man sie nicht ständig im Blick hat. Aber gerade dort ist die Beanspruchung oft am größten. Deshalb verdient besonders das Dach unsere Aufmerksamkeit, denn was fällt da nicht alles drauf: neben dem naheliegenden Regen, Hagel oder Schnee sind es jede Menge an Staub, Schmutz, Laub, Baumharze, Insekten, Vogelkot und andere unangenehme Dinge.

Reisemobil Reinigung Dach

Das Blöde: das alles liegt während der Standzeiten hartnäckig herum, bearbeitet physikalisch oder chemisch die Dachoberfläche, wird von Wind und Sonne ordentlich in die Dachhaut eingearbeitet und wir bekommen i.d.R. nichts davon mit – wer steigt schon vor Fahrtantritt auf eine Leiter, um sein Dach zu inspizieren.

Und wo wir weiter oben von Regenstreifen sprachen: die müssten eigentlich „Vom-Dach-heruntergespülter-Schmutz“-Streifen heißen, denn der Regen an sich tut den Seitenwänden nicht viel. Ihr seht, ein gelegentlicher Blick aufs Dach ist vielleicht mühsam, hilft aber durchaus zu erkennen, wann mal wieder eine gründliche Reinigung notwendig wäre, auch wenn der Rest des Wohnmobils noch ganz passabel aussieht.

Wohnmobil Reinigung Unterboden

Ähnliche Missachtung erfährt meistens auch der Unterboden. Um den zu inspizieren braucht man zwar keine Leiter, man muss aber zwangsläufig unter das Reisemobil kriechen – auch nicht jedermanns Sache, schon gar nicht regelmäßig. Aber auch hier tut regelmäßige Kontrolle Not. Wir, und Ihr wohl auch, möchten gar nicht wissen, was während der Fahrt, insbesondere bei Nässe, so alles unter unser geliebtes fahrbares Domizil geschleudert wird. Dass all das dem Unterboden nicht gut tut, müssen wir wohl nicht erwähnen. Und wer schon einmal die zahlreichen „Drecknester„, die sich mit der Zeit zwangsläufig unter dem Wohnmobil bilden, gesehen hat, wird unseren nachfolgenden Rat dann vielleicht doch befolgen.

Wohl nur wenige Wohnmobilisten haben das Know-How, die geeigneten Utensilien und Mittel, die Zeit und den richtigen Ort, um sich um die Reinigung und Pflege von Dach und Unterboden gewissenhaft zu kümmern. Von daher unser auch schon oben beschriebener Rat: LKW-Waschanlagen sind hier eine ideale Lösung. Für einige Euro kann man dann kräftigen Sprühdüsen unter dem Mobil und schuftenden Männern (oder Frauen) mit Waschbürsten auf dem Reisemobil-Dach bei der Arbeit zusehen und sich darüber freuen, seinem vierrädrigen Gefährten mal wieder was Gutes getan zu haben – und dem Werterhalt dient es allemal.

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