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Mikrowelle / Mini-Ofen

Kleines Reisemobil – großer Backofen: das passt einfach nicht zusammen. Ein Gerät in Haushaltsgröße hat schon einen gehörigen Nachteil – es nimmt ordentlich Platz weg, den man gerade in kleineren Fahrzeugen dringend für andere Dinge braucht. Wer trotzdem gerne morgens seine frisch aufgebackenen Brötchen, mittags einen Auflauf und abends die heißgeliebte Tiefkühlpizza zubereiten möchte, schaut natürlich ohne Backofen sprichwörtlich in die Röhre. Was also tun, wenn man nicht auf all die leckeren Backofengerichte verzichten will? Ein Reisemobilist wäre kein ordentlicher Camper, wenn er nicht auch dafür einige sehr brauchbare Lösungen parat hätte.

Die Überschrift verrät es schon, wir wollen uns auf dieser Seite mit Mikrowellen-Geräten und Mini-Backöfen beschäftigen. Diese sind zwar eigentlich nicht speziell für den Campingbedarf entwickelt worden, tun aber gerade aufgrund ihrer kompakten Maße im Reisemobil gute Dienste. Um zu entscheiden, was denn nun das Richtige für uns ist, schauen wir uns einmal die technischen Einzelheiten an.

Unterschiede bei Technik und Bauart

Zuerst einmal der wichtigste Unterschied: Miniöfen gibt es für Strom- und Gasbetrieb (spezielle Camping-Geräte), Mikrowellen-Geräte sind ausschließlich mit Strom zu betreiben. Die Maße beider Gerätegattungen sind im Durchschnitt durchaus vergleichbar, Unterschiede gibt es hier je nach Hersteller und Gerätetyp. Allerdings haben Mikrowellen bauartbedingt immer eine bestimmte Mindesthöhe, was den Vergleich anhand der angegebenen Literzahlen für das Fassungsvermögen erschwert, Miniöfen gibt es tatsächlich auch in sehr kleiner und flacher Bauart.

Unterschiede in der Erwärmungsart

Wer die Funktionsweise eines Mini-Backofens verstehen will, muss sich eigentlich nur einen Haushaltsbackofen genauer anschauen. All die Funktionen wie Ober- und Unterhitze, Heißluft, Grillfunktion etc. sind auch bei den kleinen Modellen zu finden, dort eben mit stark verkleinertem Garraum. Vereinfacht erklärt wird zum Backen und Braten die Innenluft stark erhitzt, die dann die eingebrachten Speisen von außen garen. Die Funktionen Unter-, Oberhitze und Grill arbeiten zudem mit Strahlungswäme. Je nach Gericht treffen dabei Luft oder Strahlung direkt auf die Speisen (z.B. bei der Pizza oder den Pommes Frites) oder das Gargut wird indirekt erhitzt (z.B. bei einer geschlossenen Auflaufform).

Oder doch lieber eine Mikrowelle, die viele Speisen schon nach wenigen Minuten heiß ausgibt? Energetisch gesehen ja, aber das bringt ein anderes Problem mit sich. Die Mikrowelle erzeugt die Hitze nicht in der Innenluft, sondern innerhalb des Gargutes. Dort werden Moleküle in Schwingung versetzt und erhitzen durch die entstehende Reibung die Speisen sozusagen von innen. Und wo keine Strahlungshitze oder sehr heiße Luft ist, kann auch nichts knusprig und kross werden. Versucht mal, ein Brötchen in der Mikrowelle aufzubacken – das Ergebnis wird ein heißer, weicher Teigklumpen sein. Mag ein solches Gerät auch noch so gut und schnell zum Erwärmen einer Suppe oder Ähnlichem sein, knusprige Chicken-Wings werdet Ihr damit nicht hinbekommen. Oder doch?

Kombigeräte

All diese Vor- und Nachteile haben Ingenieure und Konstrukteure angetrieben, nach neuen Lösungen zu suchen. Und tatsächlich, herausgekommen sind Geräte, die (angeblich) alle guten Eigenschaften beider Ofengattungen vereinen: ein Kombi-Mikrowellengerät mit Grill-, Umluft- und Crisp-Funktion, also quasi die eierlegende Wollmilchsau.

Und? Funktioniert das? Ein klares Jein! Ja, alle Mikrowellen-Eigenschaften erfüllen solche Geräte einwandfrei. Eine schnelle Fertig-Lasagne aus der Kühlung, ein eingefrorener Auflauf oder die Reste der Spaghetti Carbonara vom Vortag, all das ist in Windeseile zubereitet und hilft uns immer wieder mal, kostbare Urlaubszeit nicht mit langwierigen Koch-Sequenzen zu vergeuden, wenn es denn mal notwendig ist. Um nun aber auch ein wenig Knusprigkeit oder eine Kruste an unsere Lebensmittel zu bekommen (Stichwort Brötchen, Pizzaboden oder Pommes Frites), muss man schon gehörigen Aufwand betreiben – und bereit sein, eine (sehr) ausführliche Bedienungsanleitung zur Hand zu nehmen.

Beispiel: Um eine Pizza mit krossem Boden hinzubekommen, muss man zunächst eine runde, steinartige, poröse Platte in das Gerät legen, um diese bei einer bestimmten Einstellung mittels Mikrowellen zu erhitzen (Prinzip „Heißer Stein“). Anschließend legt man die Pizza darauf, die dann mit einer weiteren genauen Einstellung und zugeschalteter Heißluft den Rest der Zubereitung übernimmt. Dabei heraus kommt nach geraumer Zeit ein halbwegs akzeptables Ergebnis, was durchaus genießbar ist. An einen echten (Mini-)Backofen reicht so etwas aber nicht heran.

Bleibt noch das Problem mit dem hohen Strombedarf. Wer oft auf gut mit Strom versorgten Campingplätzen steht, wird mit solchen Geräten wenig Probleme haben. Wer aber unterwegs schnell mal etwas Knuspriges zaubern möchte, muss schon ordentlich im Reisemobil aufrüsten, um freistehend backen zu können. Ohne einen sehr guten Wechselrichter (der auch die hohen Einschaltströme verkraften und eine möglichst gute Sinusspannung erzeugen muss!), eine gute Solaranlage und möglichst zwei Wohnraumbatterien wird’s möglicherweise schnell eng und man ist zwar satt, sitzt aber im Dunkeln.

Ihr seht, um etwas zu finden, das gut zu den eigenen Bedürfnissen passt, muss man schon mal genauer hinsehen. Auch in diesem Bereich hat jede Medaille leider immer eine Kehrseite. Aber Ihr wollt Euch gar nicht so lange mit derartigen Überlegungen beschäftigen? Ihr sucht etwas ganz Einfaches, kostengünstig und leicht zu handhaben, ohne Strom, ohne lange Bedienungsanleitung? Da haben wir was für Euch:

Der Omnia

Unter Reisemobilisten erfreut sich dieser aus Schweden stammende „Herdplatten/Gasflammen-Back-Aufsatz“ seit Jahren großer Beliebtheit. Kaum größer als eine Pfanne, sehr leicht, zwei Unterteile, ein Deckel und in der Mitte ein Loch – das war´s. Das Prinzip: Der Omnia wird auf den Herd gestellt, die Flamme erzeugt gleichzeitig eine Unterhitze (der Innenboden ist von der Unterseite getrennt, deshalb 2 Unterteile) und durch das Loch in der Mitte und den aufgesetzten Deckel die Oberhitze. Nun ja, auch hier gibt’s ein paar kleine Wermutstropfen: eine Fertigpizza werdet Ihr damit nicht ans Ziel bringen, und selbst beim Omnia-Pizza-Rezept fürs Selbermachen wird jeder Italiener beim Anblick der Form (sieht eher aus wie ein Pizzakuchen mit Loch) nur verständnislos den Kopf schütteln. Und auch der eingefrorene Auflaufrest müsste erst mal in eine Omnia-geeignete Form geschnitzt werden, um ihn damit nochmal aufzubacken. Wie gesagt, alles hat eben Vor- und Nachteile, aber wir können die Omnia-Anhänger gut verstehen – mit dem optionalen Aufbackgitter schnell mal ein paar Brötchen aufbacken oder mit der Silikonform (ebenfalls optional) einen leckeren Kuchen im Handumdrehen herstellen (da passt dann auch die Form) – das hat schon was, zumal, wenn man ein komplettes Set für deutlich unter 100,00 € bekommt. Und passende Rezepte und Kochbücher gibt’s auch noch in großer Vielfalt, teilweise sogar kostenlos im Netz – was will man mehr…

Mikrowelle hin, Mini-Ofen her – die Welt der Speisenzubereitung bietet doch so viel mehr, als wir es aus unserem Haushaltsalltag gemeinhin gewohnt sind. Wir sind im Urlaub, also warum nicht mal ganz andere Wege beim Herrichten einer leckeren Mahlzeit gehen? Wir haben weitergedacht und eine Seite mit Informationen über das Grillen, über Raclettes und Fondues und über Toaster zusammengestellt. Kommt mit zur Seite > Grill / Fondue / Raclette / Toaster und entdeckt mit uns, was nicht ganz so gängige Zubereitungsarten für Überraschungen für uns Reisemobil-Köche bereithalten.