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Küchenutensilien

Seid Ihr schonmal durch Eure heimische Küche gegangen und habt eine Bestandsaufnahme gemacht, was da so an Ausstattung und Utensilien alles zusammenkommt? Nein, wir meinen nicht Herd, Backofen, Kühlschrank oder sonstige Großgeräte, sondern den ganzen Kleinkram, vom Kurzzeitmesser bis zum elektrischen Messerschleifer, von der Kaffeemaschine bis zur Käsereibe. Wenn man an die Reise mit dem mobilen Eigenheim denkt, kann man da schon einen gehörigen Schreck bekommen: wie soll sowas alles in ein Reisemobil passen?

Stimmt, wenn man das eins zu eins übernehmen würde, bliebe wohl nicht mehr viel Platz für andere Dinge. Also müssen wir überlegen: wie spart man am besten Platz und Gewicht, ohne dabei auf allzu viel Komfort verzichten zu müssen.

Küchen(klein)geräte

Ja, es gibt in der Küche heutzutage für fast alles elektrische Geräte: Kaffeemaschine, Wasserkocher, Dosenöffner, Pürierstab, Handmixer, Eierkocher, Saftpresse, Milchaufschäumer, Friteuse, Brotbackmaschine, Waffeleisen, Alles-/Brotschneider, Waage, Messer, Messerschleifer, Donut-Maker – eine schier endlose Liste.

Gehört ein Thermomix nun eigentlich zu den Groß- oder Kleingeräten…? Neben den eher unscheinbaren kleineren Elektro-Spezialisten behaupten inzwischen auch wahre elektrische Allround-Könner ihren Platz (im wahrsten Sinne des Wortes) in der modernen Speisenzubereitung. Was zuhause durchaus hilfreich und zeitsparend sein kann (wenn man es denn wirklich regelmäßig benutzt), gehört vor dem Einzug ins Reisemobil auf einen strengen Prüfstand. Kann man Eier nicht auch wie früher im Topf kochen? Reicht für den Kaffee nicht auch eine Kanne und ein passender Filteraufsatz? Oder eine Kanne mit Pressstempel („French Press“ – gibt’s sogar aus Polycarbonat)? Muss man Dosen wirklich elektrisch öffnen, oder tun es da nicht auch mal das mechanische Leichtgewicht und die eigene Muskelkraft? Muss wirklich der Kurzzeitmesser mit, oder geht das nicht genauso gut mit einem Blick auf die Armbanduhr oder den Timer im Smartphone? Der spielt auf Wunsch sogar eine nette Melodie, wenn die Eier wachsweich sind…

Natürlich können wir verstehen, wenn man bestimmte elektrische Küchengeräte im Urlaub nicht missen möchte, weil man sie auch daheim fast täglich nutzt. Einige müssen dann als 12V-Version erstanden werden, andere können nur per Wechselrichter betrieben werden. Vieles hingegen kann man wirklich getrost von der Ausstattungsliste streichen – statt der großen elektrischen Saftpresse tut es auch mal eine simple mechanische aus Kunststoff (wiegt im Schnitt gerade mal ein Zehntel und nimmt nicht mal die Hälfte an Platz weg).

Küchen-Ausstattung

Natürlich geht es in der Reisemobil-Küche nicht ohne eine gewisse Grundausstattung. Wir haben eine kleine Tabelle zusammengestellt, die zunächst einmal auf einen durchschnittlichen Camper zugeschnitten ist.

Und was ist mit dem Tortenheber, der Spaghettizange, den Eierlöffeln, dem Milchkännchen und der Zuckerdose? Natürlich können wir in einer solchen Zusammenstellung nicht auf alle speziellen Vorlieben oder Bedürfnisse eingehen, die der ein oder andere sicherlich haben dürfte. Und natürlich kann man auch hier vielleicht noch Dinge weglassen, die man gar nicht benötigt. Wenn Ihr z.B. ausschließlich Kaffee trinkt, werdet Ihr weder Teekanne noch Teesieb benötigen. Wichtig ist eigentlich nur: Größe und Zuladungsreserven Eures Mobilheims müssen mit den mitgenommenen Utensilien übereinstimmen, dann sollte alles problemlos funktionieren.

Achtet besonders auf Multifunktionalität. Wer z.B. beim Frühstück zum Brötchenschmieren die Dessertteller benutzt, spart die Frühstücksbrettchen. Ein Dosenöffner, der auch Bier- und Weinflaschen öffnen kann (Multiöffner), spart Platz und Gewicht. Wer Schnapsgläser in der richtigen Form und Größe wählt, kann auf Eierbecher verzichten. Euch fallen sicher noch andere Möglichkeiten ein.

Silikon in der Wohnmobil-Küche

Es ist schon verrückt, was in den letzten Jahren so alles erfunden wurde, um die Küche noch ausgefuchster zu machen. Wasserkessel lassen sich plötzlich falten, Topfdeckel kann man zusammenrollen, Topflappen fungieren gleichzeitig als hitzebeständige Untersetzer. Die Rede ist von Utensilien, die ganz oder teilweise aus Silikon hergestellt werden. Ob Auflaufform oder Sieb, Spülschüssel oder Backpinsel, Trinkbecher oder Eiswürfelform, immer mehr Küchenhelfer werden aus Silikonkautschuk, so die offizielle Bezeichnung, angeboten. Für uns Reisemobilisten birgt das natürlich enormes Potenzial an Platzsparmöglichkeiten, das Gewicht spielt eher eine untergeordnete Rolle.

Alle Gerätschaften, die in irgendeiner Form mit Silikon hergestellt wurden, unterliegen einer Temperaturhöchstgrenze. Innerhalb des angegebenen Temperaturbereichs können solche Utensilien bedenkenlos benutzt werden, sie sind dann lebensmittelecht und gesundheitlich unbedenklich. Achtet unbedingt auf diese Angaben! Bei höheren Temperaturen können bedenkliche oder gesundheitsgefährdende Stoffe freigesetzt werden! Meidet Silikongeschirr, wenn genaue Angaben fehlen!

Aufbewahrung

Zwei Bereiche sind im Reisemobil immer ein großes Thema: Vorräte und Reste. Vor dem Essen gilt es zu überlegen, wie wir unsere Vorräte aufbewahren. Gar nicht so einfach, muss doch manches gekühlt werden, manches eher nicht, einiges muss luftig aufbewahrt werden, einiges eher luftdicht, Gewürze braucht man ständig, ok, Grillgewürze wohl seltener, Flüssigkeiten müssen gegen Auslaufen gesichert werden, Kartoffeln lieben es eher dunkel – fast eine Wissenschaft für sich. Was Ihr wo und wie bevorratet, entscheidet Ihr am besten nach Euren Gewohnheiten und Vorlieben selbst. Behältnisse jeder Form, vom Stoffbeutel fürs Brot über Papier- und Plastiktüten jeder Art bis hin zu einer Armada von Kunststoffbehältern hält der Markt alles bereit, was das Herz begehrt.

Wir sortieren vieles nach der Häufigkeit des Gebrauchs. Um die Schränke im Inneren nicht übermäßig zu befüllen, haben wir in der Heckgarage eine kleine Vorratsbox, in der wir seltener gebrauchte Vorräte unterbringen. Geht natürlich nur, wenn die Temperaturen so etwas zulassen.

Das Essen ist gekocht, die Mahlzeit verspeist, und noch bevor man zum Dessert oder Espresso kommt, taucht die Frage auf: wohin mit den Resten? Die übriggebliebenen Kartoffeln oder Nudeln einfach wegwerfen – viel zu schade. Den Auflaufrest in Papier einwickeln – wohl kaum. Hier sollten nebst Alu- und/oder Frischhaltefolie immer ein paar geeignete Behältnisse im Reisemobil vorhanden sein, um nicht unnötigerweise Dinge falsch aufbewahren oder wegwerfen zu müssen.

Abwasch / Müll

OK, alle Reste verpackt, das Dessert war lecker – und doch muss noch einiges in den Müll und nach dem Abräumen steht der ungeliebte Abwasch auf dem Programm. Auch hierfür sollte mit den entsprechenden Utensilien vorgesorgt werden. Und auch hier gibt es wieder zahlreiche Unterschiede zu beachten. So werden wohl Freisteher und Stellplatznutzer häufiger im Reisemobil spülen, während Campingplatzbesucher meistens die vorhandenen Anlagen des Zeltplatzes nutzen – entsprechend unterschiedlich sind dann die Anforderungen an die Ausrüstung.

Wer sich beim Abwasch in der Reisemobil-Seitenküche, die ja meistens keinen Ablaufbereich neben der Spüle hat, ein wenig mehr Platz verschaffen will, kann sich im Handel eine von den Maßen her passende Schuhablage besorgen. Diese setzt man dann neben der Spüle auf den Herd. Ganz Pfiffige können auf einer Seite ein paar Löcher bohren, diese Seite in die Spüle überlappen lassen und die gegenüberliegende Seite durch Unterlegen etwas erhöhen – fertig ist der perfekte Spülenablauf.

Bleibt noch die Beseitigung des Mülls. Wohl überflüssig zu erwähnen, dass man diesen so oft wie möglich an geeigneter (!) Stelle entsorgen sollte – wer vergeudet schon gerne teuren Sprit für unnötigen Ballast. Von daher gesehen finden wir es gar nicht so falsch, dass die Müllbehältnisse in vielen Reisemobilen doch sehr klein sind. Leider wird dadurch aber auch die Mülltrennung sehr erschwert. Wir denken, da wird jeder für sich eine gute Lösung finden. Für Camper, die sich länger z.B. auf einem Campingplatz aufhalten, empfehlen wir, den Müll außerhalb des Reisemobils (sofern das Wetter es zulässt) zu sammeln. Für wenige Euro kann man sich ein zusammensteckbares oder ausziehbares Kunststoffgestell zulegen, in welchem man dann einen Plastik-Müllsack aufhängt.

Müll über Nacht im Plastiksack draußen stehen lassen? Keine gute Idee! Ob Möwe, Elster, Katze, Igel, Marder oder Ratte (und etliche mehr, von sonstigem Ungeziefer ganz abgesehen) – viele in der Nacht oder sehr früh morgens aktive Tiere fühlen sich von solchen Müllplätzen wie magisch angezogen. Das Ergebnis ist nie erquicklich. Wer schonmal im ganzen Bereich um sein Reisemobil den zerfledderten Unrat zusammensuchen musste, wird seinen Müll zukünftig wohl regelmäßig vor dem Zubettgehen entsorgen.