… da haben sich offenbar zwei gefunden, die gut zueinander passen. Würde man an zehn willkürlich ausgesuchte Reisemobiltüren klopfen, käme wohl aus fünf bis acht davon Hundegebell. Leider gibt es keine konkreten Zahlen, aber gefühlt reist in mehr als der Hälfte der Campingfahrzeuge ein pelziger Freund mit.
Warum auch nicht, die große Freiheit auf vier Pfoten beginnt gleich vor der Wohnraumtür. Allerdings sollte man ein paar Dinge beachten, damit der Vierbeiner und seine Menschenfreunde eine gute Zeit im wohnmobilen Alltag zusammen verbringen können.
Was man alles auf die ToDo-Liste für den Reisemobilurlaub mit Hund setzen sollte, hängt von vielen Faktoren ab: Fahrzeuggröße und -ausstattung, Jahreszeit und Klima, rechtliche Bestimmungen, Campingplatzvorschriften, erforderliche Impfungen, Gewohnheiten des Tieres und, und, und.
Wir werden auf dieser Seite sicher nicht bis ins letzte Detail beschreiben können, an was beim Campingurlaub mit Hund alles zu denken ist, zumal wir selbst keine Hundebesitzer sind (wir hoffen, Ihr seht uns das nach). Aber beginnen wir doch einfach mal mit dem, was Ihr zunächst grundsätzlich beachten solltet, den allgemeingültigen …
Vorbereitungen
Die erste wichtige Frage: eigenes Reisemobil oder Mietfahrzeug? Bei einem Mietmobil sollte man zunächst klären, ob der gewünschte Vermieter das Mitnehmen von Haustieren überhaupt zulässt. Sollte das möglich sein, klopft die Rahmenbedingungen möglichst genau ab, z.B. bezüglich besonderer Versicherungen, eventueller Zusatzkosten für Reinigung, Sicherungsmöglichkeiten und sonstige Ausstattung usw..
Manche Vermieter bieten gegen Gebühr spezielle Ausstattungspakete für Haustiere an. Eine gezielte Suche nach solchen Anbietern kann die eigenen Vorbereitungen erheblich erleichtern.
Ebenso grundsätzlich ist die Frage: Wohin soll die Reise gehen? Bleibt Ihr in Deutschland oder zieht es Euch in andere Länder? Beim heimischen Urlaub solltet Ihr, abgesehen von speziellen Campingplatzvorschriften (sofern Ihr überhaupt welche aufsucht), wohl mit den deutschen Vorschriften und Bestimmungen vertraut sein. Regionale Gegebenheiten kann man im Bedarfsfall googeln und wenn mal was passiert oder nicht klappt, kann man Probleme als Muttersprachler schnell selbst lösen.
Völlig anders gestalten sich die Vorbereitungen bei einem Reisemobilurlaub im europäischen Ausland oder gar darüber hinaus. Selbst innerhalb der EU sind wir von einheitlichen Standards weit entfernt, um so mehr, wenn Ihr die Grenzen der EU überquert. Statt Euch nun durch ellenlange Detail-Listen zu quälen, wo i.d.R. das Wenigste speziell auf Eure Bedürfnisse zutrifft, hier nur eine kleine schlagwortartige Zusammenstellung mit den wichtigsten Aspekten, um die Ihr Euch vor Antritt der Reise kümmern solltet.
Einreisebestimmungen
Zollbestimmungen
Impfbestimmungen (z.B. Tollwut)
EU-Heimtierausweis
Hundemarke / MicroChip
Maulkorb- / Leinenpflicht
Spezielle Dokumente?
Spezielle Transportvorschriften?
Spezielle Versicherungen?
Spezielle Nahrung?
Spezielle Medikamente?
Erste-Hilfe-Set für Tiere
Basiswortschatz in Landessprache für Notfälle
Im Netz findet Ihr viele weitere nützliche und detaillierte Informationen. Auf unserer Seite > Infos im Netz haben wir dazu ein paar hilfreiche Einstiegsseiten verlinkt.
Reisemobil-Ausstattung
Spezielle Reisegäste wie ein Hund (oder auch mehrere) erfordern natürlich auch eine spezielle Ausstattung des rollenden Heims. Ganz oben auf der Liste sollten Vorrichtungen für den sicheren Aufenthalt während der Fahrt stehen. Ob stationäre oder transportable Box (letztere z.B. fürs Mietmobil) oder ein spezielles Geschirr zum Anschnallen des Hundes während der Fahrt, gerade zu diesem wichtigen Thema solltet Ihr Euch Gedanken machen.
Immer wieder sieht man während der Fahrt frei im Wohnmobil herumlaufende, -liegende oder -sitzende Hunde. Pardon, aber obwohl wir keine Tiere (mehr) besitzen, liegen uns diese Lebewesen trotzdem am Herzen. Und deshalb halten wir ein derartiges Verhalten der Hundebesitzer für unverantwortlich. Das ist, sorry, völlig falsch verstandene Tierliebe! Bei einem Unfall werden solche Tiere wie jeder andere lose im Reisemobil befindliche Gegenstand zu einem unkontrollierbaren Geschoss (siehe hierzu auch unsere Seite > Richtiges Beladen)! Wir können beim besten Willen nicht verstehen, wie Hundebesitzer sich und ihren Hund einem solch bedrohlichen Risiko schwerer Verletzungen oder sogar des Todes aussetzen können. Nur zur Verdeutlichung: Ein etwa 12 kg schwerer ungesicherter Hund (z.B. ein kleiner Pudel) entwickelt bei einem Auffahrunfall mit Tempo 100 km/h eine Aufprallwucht von etwa einer Tonne (1.000 kg) – das überlebt keiner! Also unser dringender Apell: Sichert Eure Tiere wie alles andere auch während der Fahrt!
Es hört sich für Tierbesitzer sicherlich lieblos an, aber Tiere im Fahrzeug gelten nach der Straßenverkehrsordnung einfach nur als Ladung, also neutral als Gegenstände. Und für solche lose transportierten Gegenstände ist eine gefährdungsfreie Sicherung gesetzlich vorgeschrieben. Im Gesetzestext heißt es „gegen Verrutschen, Umfallen, Hin- und Herrollen und Herabfallen“. Wird diese Vorschrift nicht beachtet, sind mindestens 35,00 € Bußgfeld fällig, bei Gefährdung (und das sehen Polizeibeamte i.d.R. bei Tieren immer so) sogar 60,00 €. Wer im Ausland mit ungesicherten Tieren erwischt wird, riskiert noch weit höhere Geldbußen!
Wer bei der Ausstattung des Reisemobils von Anfang an auf „Nummer Sicher“ gehen will, kann sich bei einer Neuanschaffung bei einem speziellen Anbieter für „Hunde-Reisemobile“ umsehen. Und auch einige Vermieter haben speziell auf die Bedürfnisse von Hundebesitzern zugeschnittene Reisemobile im Angebot (s.o.). Einfach mal nach „Wohnmobil Hunde“ googeln.
Das Hundeleben im Reisemobil
Was benötigen wir noch für gelungene Hundeferien? Natürlich braucht unser Vierbeiner auch im Urlaub ausreichend Verpflegung in Form von Futter und Wasser. Und auch um die Hinterlassenschaften müsst Ihr Euch im Ausland z.T. deutlich intensiver kümmern als in Deutschland. Das Nichtentfernen von Verunreinigungen zieht in vielen Ländern empfindliche Geldbußen nach sich – also nehmt ausreichend „Doggybags“ oder ähnliches mit.
Ein weiterer Aspekt: Wie wir Menschen fühlen sich auch Hunde in vertrauter Umgebung am wohlsten. Das ist im Reisemobil zunächst nicht gegeben. Daher solltet Ihr mit ein paar von zuhause mitgenommenen Dingen für ein wenig heimische Atmosphäre sorgen. Neben seiner Decke und dem Lieblingsspielzeug werden Euch sicher noch ein paar andere transportable Utensilien einfallen, mit denen Ihr Eurem Freund ein heimeliges Gefühl verschaffen könnt. Und – vertraut mit dem neuen Zuhause auf Rädern wird der Hund erst, wenn er ein paar Mal dort gewohnt hat. Hier bieten sich gerade im Anfang ein paar Kurztripps z.B. übers Wochenende an.
Etwas ganz Anderes: Es wird immer wieder mal Situationen geben, wo Ihr Euren Begleiter nicht mitnehmen könnt oder wollt, z.B. ins Museum, auf eine Bootstour oder in ein spezielles Restaurant. Gewöhnt Euren Hund also rechtzeitig an das vorübergehende Alleinsein im Reisemobil, je früher desto besser. Macht ihm dabei den Aufenthalt so angenehm wie möglich. Neben ausreichend Wasser und Futter mögen manche Vierbeiner beruhigende Musik (gegen die ungewohnten Umgebungsgeräusche) oder eine spezielle Kuscheldecke. Angenehm sollte dabei auch die Temperatur sein. Denkt daran, dass sich Wohnmobile im Sommer im Innenraum stark aufheizen können, was auch für den robustesten Vierbeiner zur Qual werden kann!
Apropos Qual: Auch elend lange Fahrten können für den pelzigen Freund eine Tortur sein. So verständlich der Wunsch sein kann, ein Ziel möglichst schnell erreichen zu wollen – auch ein Hund muss mal „austreten“ und braucht ausreichend Bewegung und Auslauf, und all das ist im Reisemobil halt nicht gegeben. Sorgt also für genügend Pausen in vernünftiger Länge, wo Euer Mitreisender sich auch mal ausgiebig austoben kann. Achtet schon bei der Streckenplanung darauf, für diesen Zweck nicht nur Raststätten oder Autobahnparkplätze zu bevorzugen – es darf ruhig auch Mal ein längerer Spaziergang ins Auge gefasst werden. Euer Hund wird es Euch bei der Weiterreise mit zufriedenem und ruhigem Verhalten danken, da sind wir sicher.
Andere Tiere im Reisemobil
Was haben wir nicht schon alles an Tieren im Reisemobilurlaub gesehen. Ok, ein Fisch war bisher noch nicht dabei, aber von Katzen über Kanarienvögel bis hin zu einem Leguan war schon Etliches dabei. Was außergewöhnliche und exotische Tiere angeht, sind natürlich auch wir vom Wohnmobil-ABC mit unserem Latein am Ende. Analog zu den Ausführungen zu den Hunden werden etliche unserer Angaben auch für andere Tierarten gelten. Aber sicher gilt es, bei speziellen Gattungen auch auf weitere Gegebenheiten zu achten. Im Zweifelsfall ist hier das Internet die wohl beste Anlaufstelle und Informationsquelle.
Auf jeden Fall wünschen wir Euch und Euren Lieblingen aus dem Tierreich, ganz gleich welcher Art, entspannte und für alle Teilnehmer erholsame Reisemobiltouren.
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